Die Ernährung von Hauskaninchen ist eigentlich nicht kompliziert, man kann jedoch einige Fehler machen, die sich beim Kaninchen recht schnell negativ auswirken.
Kaninchen sind Folivore (Blattfresser), ihre wilden Verwandten in der Natur ernähren sich vorrangig von frischen grünen Pflanzenteilen, Knospen und Blattspitzen. Ergänzend nehmen sie auch Wurzeln und Rinden auf. Unsere Hauskaninchen sind auf Grund ihrer kurzen Domestikationsgeschichte noch immer auf diese Ernährung angewiesen.
Kaninchen sind Frischköstler: Hauptbestandteil der Nahrung sollte immer frisches, vielfältiges Grünfutter sein.
Sommerfütterung
Im Frühjahr, Sommer und Herbst bietet es sich an, direkt in der Natur zu pflücken, denn Pflanzen von der Wiese, Zweige und Blätter sind nicht nur kostenlos, sondern auch das gesündeste Kaninchenfutter.
Natürlich können Außenkaninchen auch das Futter selbst abgrasen, dann brauchen sie nur für nachts gepflücktes Grün.
Manchmal findet man im Winter auch noch Wildpflanzen im Freien.
Eine gewisse Vielfalt ist wichtig, damit einige sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind, die die Gesundheit der Kaninchen sehr wichtig sind. Kaninchen selektieren ihre Nahrung nach Bedarf.
Kaubedürfnis
Kaninchen haben ein ausgeprägtes Kaubedürfnis, das sich durch die dauerhafte Grünfütterung befriedigend lässt. Wenn sie sehr energiereiches Futter erhalten, ist es oftmals ungestillt und wird besonders an der Umgebung ausgelebt (Benagen von Möbeln oder Einrichtung, Teppichen…).
Wie viel füttert man den Kaninchen?
Viele Halter machen den Fehler, dass anstatt von Grünfutter (blättrig-krautiges Futter) ungeeignetes Frischfutter (Obst, festes Gemüse) den Hauptanteil der Nahrung ausmacht. Dadurch kommt es ggf. zu Verdauungsstörungen und Zahnerkrankungen!
Grünfutter muss den Kaninchen durchgängig zur Verfügung stehen, denn Kaninchen nehmen immer wieder kleine Mengen auf, um ihren Verdauungstrakt gleichmäßig zu belasten. Man füttert immer so große Mengen, dass bei der nächsten Fütterung noch Reste übrig sind.
Wird zu wenig Grünfutter gefüttert, so dass es nicht bis zur nächsten Fütterung reicht, kann es zu Verdauungsstörungen kommen. Die ständigen Wechsel von Grünfutter zu trockener Nahrung wie z.B. Heu belasten die Verdauung. Zudem ist die dauerhafte Grünfütterung sehr wichtig, damit die Zähne richtig abgenutzt werden, denn Kaninchen haben nachwachsende Zähne, die sonst krank werden können.
Ergänzend zum Grünfutter ist es wichtig, durchgängig ein hochwertiges Heu anzubieten. Das Heu sollte regelmäßig ausgetauscht werden, da Giftpflanzen und andere ungeeignete Bestandteile von den Kaninchen übrig gelassen werden.
Auch Zweige (mit Blättern) sind besonders wichtig, wenn hauptsächlich Blattgemüse verfüttert wird.
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Heu sollte immer zur Verfügung stehen!
Neben dem Grundfutter können Wurzel- und Knollengemüse angeboten werden. Der Anteil sollte dabei möglichst gering gehalten werden.
Auch (einheimisches) Obst darf ab und zu aus der Hand als Leckerli gefüttert werden, besonders im Herbst.
Frisches Wasser wird am besten in einem standsicheren Keramiknapf angeboten. Damit er nicht verschmutzt, stellt man ihn am geschicktesten erhöht oder auf einer Fläche ohne Einstreu auf. Nippeltränken sind als alleinige Wasserquelle ungeeignet.
Von den gekauften Kaninchenfutter werden Kaninchen auf Dauer krank. Diese Futtermischungen sind minderwertige industrielle Abfälle, die gemahlen, gefärbt und aromatisiert werden. Durch künstliche Aromen wird der Geschmackssinn der Kaninchen beeinflusst, so dass sie diese qualitativ schlechten Dinge verschlingen. Trockenfutter ist unnatürlich und schädigt den gesamten Organismus der Kaninchen! Die Folgen sind oftmals vielfältige Erkrankungen (wie z.B. Durchfall, Zahnerkrankungen, Blasengries und Blähungen) und folglich hohe Tierarztkosten.
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